Molières bekanntestes Schauspiel »Der eingebildete Kranke« läuft seit dem 29. Juni 2024 als pralle Sommerkomödie im Großen Haus. Ein herrliches Spektakel um den Hypochonder Argan, gespielt von Nils Brück, dessen Leben sich nur um seine eingebildeten Krankheiten dreht. Er gibt ein Vermögen für Ärzte, Apotheker und Arzneien aus, besonders Einläufe und Klistiere konsumiert er in Unmengen. Er geht so weit, dass er seine Tochter Angélique mit einem angehenden Mediziner verheiraten will, obwohl sie einen anderen heiß und innig liebt – nur um Geld für die teuren Behandlungen zu sparen.
Was dieses Stück mit dem Hier und Heute zu tun hat, warum Regisseurin Susanne Lietzow den Hut vor Molière zieht und was sich das Team ausgedacht hat, um diesen Komödienklassiker auf die Bühne zu bringen, erfahren Sie in diesem Podcast. Unsere Podcasterin Katja Schlonski gewährt hier einen Einblick in die Proben und hat sich mit Regisseurin Susanne Lietzow und Hauptdarsteller Nils Brück unterhalten.
»Ein Psychospiel, das zwei Stunden lang mitreißt« – so urteilt die Heilbronner Stimme nach der Premiere von Dennis Kellys »Nach dem Ende« und würdigt: »Romy Klötzel als Louise und Sven-Marcel Voss als Mark sind eine großartige Besetzung.«
»Nach dem Ende« von Dennis Kelly ist ein Schauspiel für explizit erwachsenes Publikum in der BOXX. Ein Psychothriller, der sich um verschmähte Liebe und Machtspiele vor dem Hintergrund einer allgemein unsicheren Weltlage dreht: Ein Mann bringt eine bewusstlose Frau in den Bunker auf seinem Grundstück und behauptet, sie vor einer atomaren Katastrophe gerettet zu haben. Mehr und mehr zweifelt die Frau aber an den Behauptungen des Mannes, erst recht, als er für seine Rettungstat Gefälligkeiten einfordert … Luisa Köpper führt hier zum ersten Mal Regie. Sie hat sich dieses brisante Kammerspiel für ihren Einstand als Regisseurin ausgesucht.
Unsere Podcasterin Katja Schlonski, die beim Lesen des Stückes sofort von einer atemlosen Spannung ergriffen wurde und den Text nicht mehr weglegen konnte, gewährt uns einen Einblick in die Arbeit und hat sich mit Luisa Köpper, Romy Klötzel und Sven-Marcel Voss unterhalten.
Jedes fünfte Kind wächst in Deutschland in Armut auf. »Wolkenrotz« von Vera Schindler betrachtet die Armut von Familien konsequent aus der Perspektive von Heranwachsenden. Allerdings von Mädchen und Jungen, die sich nicht von ihrer Lebenssituation unterkriegen lassen, sondern mit Kreativität und der Kraft ihrer Freundschaft den widrigen Umständen trotzen. Unsere Podcasterin Katja Schlonski war bei einer Probe dieses gesellschaftlich brisanten und gleichermaßen warmherzigen, humorvollen und Mut machenden Stückes für Kinder ab acht Jahren dabei. Sie hat sich mit Regisseurin Stefanie Roschek, Dramaturgin Nicole Buhr und dem gesamten Team der BOXX mit Max Lamperti, Chris Carsten Rohmann, Nora Rebecca Wolff und Cosima Fischlein unterhalten. Dabei erfahren wir, was es mit dem Titel auf sich hat, wie (Theater-)Kunst zu einer echten Lebenshilfe werden kann und warum dieses Stück trotz des ernsten Hintergrunds alles andere als traurig stimmt.
Das neue Format HEIMspiel, welches das Theater Heilbronn zusammen mit dem ASB Heilbronn-Franken im Salon3 veranstaltet, ist so erfolgreich gelaufen, dass gleich für die nächsten zwei Jahre eine Fortsetzung vereinbart wurde. Hinter dem Erfolg steckt natürlich vor allem Talk-Legende Wolfgang Heim, der über 30 Jahre lang für den SWR spannende Menschen für die Sendung »Leute« interviewte und nun vor Publikum auf der Theaterbühne seine Gäste befragt. Für unsere Podcasterin Katja Schlonski war es ein besonderes Vergnügen, den Meister-Interviewer selbst vor ihr Mikrofon zu bekommen. Wolfgang Heim plaudert nicht nur aus dem Nähkästchen, er erzählt auch, warum Heilbronn für ihn ein wirkliches HEIMspiel ist und berichtet mit Augenzwinkern, warum er den Begriff Talk-Legende eigentlich nicht mag, sich aber nicht dagegen wehren kann.
Das Gut mit dem rieseigen Kirschgarten ist bankrott. Trotzdem gibt die Gutsbesitzerin Ranjewskaja das Geld mit vollen Händen aus und überhört die Bitten des Kaufmanns Lopachin, sich doch gemeinsam eine Lösung zu überlegen, um den Besitz zu retten. Den Garten abholzen und das Grundstück parzellieren, um Sommerhäuser für die Städter drauf zu bauen, lautet sein Vorschlag. Das stößt bei der Ranjewskaja auf taube Ohren, die gemeinsam mit ihrer Gutgesellschaft weiter auf dem Vulkan tanzt – immer kurz vorm Absturz. In seinem letzten Schauspiel »Der Kirschgarten« beschreibt Anton Tschechow voller Leichtigkeit und Ironie und mit einem guten Gespür für groteske Situationen und Charaktere eine Gesellschaft im Übergang, in der die Protagonisten des Alten nicht wahrhaben wollen, dass ihre Zeit abgelaufen ist, und einfach so weitermachen wie zuvor. Die neuen Helden und Glücksritter haben aber auch keine wirklichen Antworten, sie holzen den Garten ab und machen den Grund und Boden zu Geld oder sie schwadronieren vom besseren Menschen, ohne ihr eigenes Leben in den Griff zu kriegen. Podcasterin Katja Schlonski hat sich mit Regisseur Axel Vornam, dem das Stück im Laufe der der Arbeit immer mehr ans Herz gewachsen ist, unterhalten. Von heute aus betrachtet, wirkt das 120 Jahre alte Stück wie der Seismograph einer Zeit, die der unseren gar nicht so unähnlich war.